Klimawandel Privatpersonen

Was zu schnelles Auto fahren mit dem Klimawandel zu tun hat

Geschrieben von Florian

Wir alle wissen, dass zu schnelles Auto fahren gefährlich und sogar tödlich ist. Und doch machen es viele, obwohl überhöhte Geschwindigkeit der häufigste Grund für Verkehrsunfälle ist.

Die wesentlichen Gründe für zu schnelles Fahren:

  1. Wir schätzen unsere eigenen Fähigkeiten und unseren Einfluss falsch ein.
  2. Wir können das Eintrittsrisiko nicht greifen und denken daher, dass es uns nicht trifft.
  3. Es fühlt sich in Deutschland gesellschaftlich als „normal“ an.
  4. Wir müssen schnell wohin und gefährden dadurch die anderen Verkehrsteilnehmer.

Mit dem Klimawandel ist es vergleichbar. Wir alle kennen ihn und wissen, dass er lebensgefährlich ist. Wir kennen alle seine Konsequenzen: Temperaturanstieg, Dürren, Hitzewellen, Naturkatastrophen, Völkerwanderungen, Armut und Kriege. Und doch handeln wir nicht.

Die Gründe sind dieselben. Aber häufig versteckt sich dahinter ein Mythos.

Eine Entdeckungsreise:

  1. Wir denken, dass wir keinen Unterschied machen und die Unternehmen etwas machen müssen.
    Aber die Unternehmen produzieren das was wir nachfragen. Durch den verstärkten Konsum von nachhaltig produzierten Lebensmitteln und Sachgegenständen fördern wir dessen Ausweitung. Denn kein Unternehmen wird weiterhin etwas produzieren – sei es noch so grün und nachhaltig – wenn es niemand kauft. Dabei liegen Privatpersonen und Unternehmen so nah beieinander, denn wir alle arbeiten in Unternehmen.
  2. Wir verstehen nicht, den Zusammenhang zwischen unserem Fleischkonsum und dem Zustand unseres Planeten in 30 Jahren.
    Aber es gibt eine direkte kausale Verbindung. Für den Anbau der Tiernahrung (Soja, Weizen und Mais) werden Regenwälder abgeholzt und für Tiere lebenswichtige Biodiversität geht verloren. 65% der globalen Maisproduktion wird Tiernahrung. Zudem ist Fleischproduktion für ca. 18% der weltweiten Treibhausgase verantwortlich.
  3. Viele umweltschädlichen Dinge wie z.B. fliegen und Fleischkonsum sind gesellschaftlich normal.
    Aber irgendjemand zahlt irgendwo und irgendwann den Preis für unseren Lebensstil. Wir sollten uns dessen bewusst sein und unseren Lebensstil nicht für selbstverständlich nehmen. Deshalb sollten wir unser Handeln reflektieren und uns fragen: Wenn wir alle so leben würden wie ich, wäre die Welt dann nachhaltig?
  4. Der meist unterbewusst ausgesprochene Grund, nicht zu handeln, ist: „Sollen die anderen doch den ersten Schritt und es anders machen“.
    Aber hierbei bekommt „das Andere“ die falsche Bedeutung. Denn es heißt „das Anderes“, nicht „das Schlechtere“. Und doch setzen wir meist anders mit schlechter gleich. Das ist aber falsch. Verzicht ist etwas Gutes, denn es gibt einem den Fokus auf das Wesentliche. Weniger ist mehr. Zudem gibt es so viel Tolles zu entdecken: Meiner Erfahrung nach ist derjenige der Gewinner, der seine Gäste mit einem vegetarischen Abendessen oder Grillgericht überrascht.

 

Artikelbild: picjumbo.com

2 Kommentare

  • Hi Flo,

    schöne Anregung! Ich bin zu ganz ähnlichen Erkenntnissen gekommen, die ich seit paar Jahren versuche umzusetzen: 1. minimalistisch leben 2. nicht mehr oder möglichst wenig fliegen 3. vegan ernähren 4. Auto verkaufen und auf Öffis/Rad umsteigen 5. CO2-Ausstoß in der Wohnung/Haus vermeiden (tiny house!?) … Die ersten drei lebe ich bereits. Mein Auto geht im März zum TÜV und wird danach verkauft …

    Einfach bewusste Grüße

    Christof