Umdenken

Was wäre wenn?

WeAreTheClimateGeneration
Geschrieben von Florian

Wir in Deutschland liegen hinter den gesetzten Klimazielen zurück, insbesondere in Bezug auf die Energiewende. Und das obwohl bei dem Lebensstil der Deutschen hochgerechnet 2,6 Planeten nötig wären. Bisher musste den Preis für diese Lebensweise andere Länder zahlen. So z.B. den Preis verschmutzter Luft in den chinesischen Städten, wo im Umland unsere Ware produziert wird. Wir haben es bisher nicht am eigenen Leibe gespürt. Bisher haben wir nur von Dürren, Flutkatastrophen, Brandrodungen (wie jetzt in Indonesien) oder Abholzungen gelesen. Sie betreffen uns nicht direkt.

Doch dies hat sich mit dem Flüchtlingsstrom aus Syrien geändert. Eine Studie belegt, dass eine durch den Klimawandel verursachte intensive Dürre den Bürgerkrieg in Syrien befördert und so zu der Krise beigetragen hat. So eng sind Klima mit Krieg und mit Europa verbunden.

Eine weitere spürbare Auswirkung des Klimawandels ist die Erderwärmung: 2015 wird nach Einschätzung der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen. Hitze, extremer Regen und Überflutungen werden zunehmen. Das Wattenmeer und das Hochgebirge sind bedroht. Damit auch der Wintersport in den Alpen, der schon heute ohne Schneekanonen nur eingeschränkter möglich wäre.

Die Politik muss an der am Montag (30.11.15) begonnenen UN-Klimakonferenz in Paris – kurz COP21 – handeln und Staaten-übergreifende und ganzheitliche Maßnahmen beschließen. Aber die Politik alleine reicht nicht. Es geht nur gemeinsam – Politik, Unternehmen und wir als Privatpersonen.

Auch wir müssen handeln: im Alltag, beim Kauf von Ökostrom, bei der Mobilität (weniger fliegen, weniger Auto fahren), beim Fleischkonsum, bei unserem Konsum (weniger kaufen, nur bewusster reicht nicht) oder bei der Nutzung von Plastiktüten.

Denn was wäre, wenn wir weiterhin zu wenig zu tun?

Was wäre, wenn es noch mehr Dürren in nahe liegenden Ländern gäbe?

Was wäre, wenn wir in Deutschland keine Gletscher mehr haben?

Was wäre, wenn auch wir in Deutschland mit Atemmasken rumlaufen müssen?

Was wäre, wenn wir an den Badestränden nur noch zwischen Plastiktüten und -flaschen lägen?

Was wäre, wenn es keine Bäume mehr gäbe?

Dieser letzten Frage ist der WWF vor dem Hintergrund eines geplanten Gesetzes in Brasilien nachgegangen, das eine erhöhte Abholzung der Regenwälder erlauben würde, und hat sie Kindern gestellt.

Bäume bringen uns Freude, lassen uns lachen und machen unsere Welt schön. Und Bäume beschützen uns!

All diese oben genannten Fragen sollten wir uns auch selber stellen und die entsprechenden Konsequenzen ziehen. Tun wir es nicht, sind wir genauso ein Teil des Problems, wie die Konzerne und Politiker, denen wir vorwerfen nur zu reden und zu wenig zu tun.

Das Artikelbild zeigt Familien aus ganz Europa, die unter dem Motto #WeAreTheClimateGeneration einen kraftvollen Aufbruch zu mehr Klimaschutz fordern. Wer mitmachen will, kann dies hier tun.

 

Artikelbild: WeAreTheClimateGeneration

2 Kommentare

  • Ein sehr guter Artikel. Es ist das erste Mal, dass ich einen Artikel lese, in dem die Dürre in Syrien erwähnt wird. Ich hatte genau das bereits von einem befreundeten Syrer gehört und wunder mich bis heute, dass über die Dürre kaum bis gar nicht berichtet wurde (ich habe noch NIE etwas darüber gelesen). Anscheinend wird der Flüchtlingsstrom generell bisher noch kaum mit dem Klimawandel in Verbindung gebracht, obwohl genau dieser Punkt sehr zentral ist.