Lass uns ein kleines Gedankenspiel machen. Stell Dir vor, Du hast auf Deinem Bankkonto 86.400 Euro. Plötzlich kommt jemand aus dem Nichts und stiehlt Dir 10 Euro. Wie reagierst Du? Wärst Du verärgert und würdest all die restlichen 86.390 Euro wegwerfen, in der Hoffnung, es dem fiesen Dieb heimzuzahlen? Oder würdest Du mit den Schultern zucken, die 10 Euro vergessen und weiter zufrieden sein? Vermutlich würdest Du, wie ich auch, die 10 Euro einfach abschreiben. Es ist so: Wir alle haben jeden Tag 86.400 Sekunden. Deshalb lass nicht zu, dass Dir irgend jemand (oder etwas) mit 10 negativen Sekunden die ganzen restlichen 86.390 ruiniert.
Diese kleine Geschichte hat es für mich in sich. Ich habe sie vor einigen Jahren einmal durch Zufall im Internet gelesen, irgendwo, ich habe vergessen, wo es war. Aber sie ist mir im Gedächtnis geblieben. Und ich denke immer wieder daran, wenn mir im Alltag eben diese 10 Sekunden begegnen. Der schlecht gelaunte Mann an der Kasse. Die Autofahrerin, die sich über mich aufregt und wild durch die Scheibe gestikuliert.
Natürlich ärgere ich mich in diesen Momenten.
Doch dann mache ich mir bewusst: Nein! ich habe ein Recht auf Zufriedenheit! Ein Recht auf glücklich sein! Das wird mir der oder die Andere nicht nehmen.
Ganz so leicht ist es natürlich nicht, mich nicht in den Strudel der schlechten Laune und des Ärgerns hineinziehen zu lassen. Es bedeutet für mich, in diesen Momenten wirklich um meinen „State of Mind“ und meine Zufriedenheit zu kämpfen.
Das hießt, mein Ziel am Ende ist, die Sache nicht so ernst zu nehmen. Zu lächeln und im Geist dem Gegenüber sagen:
„Viel Spaß mit Deiner schlechten Laune, alter Grantelhuber! Kannste allein machen! Da bin ich nicht dabei. Mein Tag ist heut leider geil. Und jetzt muss ich los und Sachen machen, die glückliche Leute so machen!“
Dieser Artikel wurde zuerst veröffenticht auf dem Blog einfachbewusst.de im Rahmen eines Roundup-Posts mit anderen Bloggern Anfang 2021.
Artikelfoto: Gratisography by Ryan McGuire