Klimawandel Umdenken

PLURV – 5 Techniken der Wissenschaftsleugnung im Überblick

Geschrieben von Florian

“Aber etwas wärmer ist es doch schön, ich mag die Sonne”. Solche Kommentare zum Klimawandel sind mühsam und natürlich Nonsense. Doch ich treffe sie immer wieder an, in dieser oder anderer Form, mal mit einem Schmunzeln gepaart mit einer Portion Ernst und mal in voller Überzeugung. Schaut man sich das Große Ganze an, mag das auf individueller Ebene nervig, aber nicht so schlimm sein. 

Entscheidend sind die Veränderungen hin zu einer nachhaltigen Lebensweise der Mehrheit der Menschen, der Unternehmen und der Politik. Doch genau bei letzterer Gruppe hapert es. Das späte und inkonsequente Reagieren, wenn das Faß schon mehr als sichtbar am Überlaufen ist, zeigt sich auch bei anderen Themen. Doch brauchen wir eine Weitsicht und ein ganzheitliches Maßnahmenpaket. 

“Man kann den Grund für etwas Zukünftiges legen – denn Zukunft kann man bauen.”, so sagte es schon Antoine de Saint-Exupéry. 

Damit dies geschehen kann, müssen wir aufhören uns etwas vorzumachen – und wir müssen aufhören, uns etwas vormachen zu lassen. Das ist absurd, denn wir retten nicht die Umwelt oder das Klima, sondern wir retten uns selbst und unsere Kinder. 

Keine Umwelt, kein Menschenleben.

Genau vor dem Hintergrund der Augenwischereien hat John Cook die FLICC Taxonomie entwickelt. Ins Deutsche übersetzt heißt diese die PLURV-Taxonomie und steht für Pseudo-Experten, Logische Trugschlüsse, Unerfüllbare Erwartungen, Rosinenpicken und Verschwörungsmythen.

Entwickelt wurde sie über Jahre basierend auf Leugnungstechniken, dem Handbuch über Verschwörungsmythen von Stephan Lewandowsky und Merkmalen des konspirativen Denkens.

Die PLURV-Taxonomie mit einigen Beispielen (siehe Abbildung):

Pseudo-Experten 

  • „Klar, es gibt einen 97% Konsens, aber Professor Schmidt bestreitet die Konsensposition.“
  • „Es gibt keinen Konsens unter Experten weil 31.487 Amerikaner mit einem Hochschulabschluss eine Petition unterschrieben haben, die besagt, dass Menschen das Klima nicht zerstören.“
  • „Klimaforschungsleugner sollten genausoviel zu Wort kommen wie Klimaforscher, um eine ausgewogene Darstellung der Ansichten zu gewährleisten.“

Logische Trugschlüsse 

  • “Auf die Klimaforschung ist kein Verlass weil Klimaforscher befangen sind.”
  • “Thermometer-Messungen unterliegen Unsicherheiten, weshalb wir nicht wissen können, ob es eine globale Erwärmung gibt.”
  • „Auch wenn wir nur eine maßvolle Klimapolitik umsetzen, werden wir immer mehr in den Sozialismus abrutschen und unsere Freiheit verlieren.“

Unerfüllbare Erwartungen

  • „Wissenschaftler können nicht einmal das Wetter in der nächsten Woche vorhersagen. Wie sollen sie also das Wetter in 100 Jahren vorhersagen können?“
  • „Meeresspiegel mögen zwar ansteigen, das beschleunigt sich aber nicht.“

Rosinenpicken

  • “Heute ist es ziemlich kalt – was ist nur mit der globalen Erwärmung passiert?”
  • „Es gibt keinen empirischen Beweis dafür, dass der Mensch die globale Erwärmung verursacht.“

Verschwörungsmythen

  • „All die Untersuchungen, die keine Verschwörung unter Klimawissenschaftlern fanden, sind Teil der Verschwörung.“
  • „Zeigt mir den Beweis für den Klimawandel … na, der Beweis ist gefälscht!“
  • „Ja, okay, 97% der Klimaforscher sagen, dass Menschen die globale Erwärmung verursachen. Sie machen das aber nur, weil sie keine Abweichler sein wollen.“ 

Unter skepticalscience.com gibt es eine alphabetisch sortierte Liste der Merkmale der Wissenschaftsleugnung, die in der Abbildung aufgeführt sind. Ferner gibt es dazu 3 Videos in englischer Sprache (Teil 1, Teil 2 und Teil 3) auf YouTube.

PLURV-Taxonomie (Wikimedia Commons)

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Grafik: Wikimedia Commons
Artikelbild: Aaron Burden on Unsplash