Schon als Kind war Peter Maffay fasziniert vom Leben auf dem Land und verbrachte seine Ferien gerne bei Verwandten auf einem Bauernhof. Vor fünf Jahren erwarb der Musiker das Gut Dietlhofen, einen Bio-Bauernhof in Oberbayern. Nun hat er ein Buch geschrieben, in dessen Mittelpunkt der Bauernhof steht: „Hier und Jetzt – Mein Bild von einer besseren Zukunft“.
Grund genug, ihm unsere sieben Fragen zu stellen:
Peter, was bedeutet für dich Nachhaltigkeit?
Nachhaltigkeit bedeutet, nach Möglichkeit nur so viele Ressourcen zu verbrauchen, wie sich auf natürliche Weise erneuern lassen oder nachwachsen.
Was tust du, um nachhaltiger zu leben und wie bewertest du deine bisherigen Bemühungen?
Ich brauchte diesen Begriff nicht, um zu wissen, dass wir sparsam im Wegwerfen und zurückhaltend mit Neuanschaffungen sein sollten. Ich renoviere seit Jahrzehnten immer wieder mal ältere Häuser und versuche, soviel wie möglich zu erhalten und so wenig wie möglich zu erneuern. Reparieren statt kaufen, lautet meine Devise.
Seit einigen Jahren lasse ich mein Motorrad öfter in der Garage und fahre stattdessen mit dem Rad, was im übrigens viel gesünder ist. Ich bin aber kein Musterknabe und tauge nicht zum Vorbild. Durch meine Toureen, TV-Auftritte und andere Verpflichtungen, bin ich auf Auto und Flugzeug angewiesen. Sonst schaffe ich mein Pensum nicht.
Wo siehst du noch eigenes Verbesserungspotential und was sind deine nächsten Nachhaltigkeits-Ziele?
Wir werden auf Gut Dietlhofen, dem Zentrum unserer Stiftung, gemeinsam mit unseren Partnern weiterhin den Naturschutz in den Mittelpunkt stellen und konsequent an der Bio-Landwirtschaft festhalten. Hier gibt es noch sehr viel Raum für nachhaltige Projekte.
Welchen Tipp hast du in Sachen nachhaltiger Lebensweise für unsere Leser?
Ich gebe anderen Menschen nicht so gerne Tipps. Dazu fühle ich mich nicht nur bei bei diesem Thema nicht berufen. Das überlasse ich lieber den Menschen, die hinsichtlich ihres ökologischen Fußabdrucks vorbildlicher leben.
Welchen Wunsch hättest du an die Politik?
Unter anderem ein Verbot von Plastiktüten, oder z.B. die großzügige steuerliche Förderung von Altbausanierungen.
Welche Vorbilder, welches Vorbild hast du – und warum?
Ich bewundere alle Menschen, die das Gemeinwohl konsequent über den Eigennutz stellen.
Welche Organisation unterstützt du?
Ich unterstütze mehrere Organisationen, darunter Greenpeace, Plant for the Planet und Peta.
Zuletzt habe ich Viva con Agua für Werbezwecke zur Verfügung gestanden. Was mir daran besonders gut gefällt, ist die Tatsache, dass nicht nur Spenden gesammelt werden und mit kreativen Aktionen auf Großveranstaltungen über das Anliegen informiert wird, sondern eine gute Geschäftsidee erfolgreich umgesetzt wurde: Es gibt ein »Viva con Agua«-Mineralwasser, das inzwischen fast flächendeckend in Deutschland verkauft wird. 2018 waren es sagenhafte 30 Millionen Flaschen. Pro Flasche werden, je nach Größe, 5 bis 17 Cent gespendet. So werden jährlich rund zwei Millionen Euro für Wasserprojekte auf der ganzen Welt erwirtschaftet.
Peter Maffay – Januar 2020
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Titelbild by Matt Botsford on Unsplash