Man könnte so viel tun. Aber wo fängt man an? Das Thema „Nachhaltigkeit“ ist so komplex, dass es einem manchmal fast unmöglich scheint, es gut umzusetzen. Tut man eines, vernachlässigt man das andere. Wie soll man nur all das unter einen Hut bekommen? Zunächst gilt es, sich durch die viele Möglichkeiten nicht demotivieren zu lassen. Und klar ist: Wir können vielleicht nicht allein die Welt retten. Aber auch kleine Veränderungen tragen dazu bei, den ökologischen Fußabdruck ein Stück zu reduzieren.
Mir hat es bisher immer sehr geholfen, meine „Baustellen“ einzeln anzugehen und mir nicht zu viel vorzunehmen. Veränderungen kosten Energie. Es fällt mir leichter, mich auf einzelne Teilbereiche zu konzentrieren, in denen ich alte Gewohnheiten ablegen möchte. Insgesamt dauern große Veränderungen damit länger, aber ich fühle mich nicht zusätzlich belastet, auch wenn nebenher der übliche (Arbeits)Alltag weiterläuft. Für mich ist das ein Weg aus kleinen Schritten, der mich am Ende zum Ziel führt.
Wie ich meinen Weg aus kleinen Schritten umsetze
1. Mich selbst beobachten und mein Genuss- und Konsumverhalten analysieren:
Welche Produkte kaufe ich eigentlich? Auf welche kann ich nicht verzichten und auf welche schon? Wie schwer fällt es mir, auf Alternativen auszuweichen? Welche Aspekte der Nachhaltigkeit sind mir am Wichtigsten (Arbeitsbedingungen in den Herstellerländer, Aktivitäten gegen Kinderarbeit, CO2-Reduktion, Erhaltung der Regenwälder, Tierschutz etc.)? Welche Informationen finde ich über meine Lieblingsprodukte? Fühle ich mich besser, wenn ich ein „gutes Produkt“ gekauft habe? Fühle ich einen Verlust, und warum?
2. Nach Verbesserungsmöglichkeiten suchen:
Gibt es nachhaltigere Alternativen zu den gekauften Produkten (regional, saisonal, Gütesiegel)? Wie kann ich meinen Verbrauch bei einem Produkt reduzieren? Kann ich auf dieses Produkt ganz verzichten? Wie lassen sich neue Routinen in den Alltag integrieren (z. B. ein veganer Tag)?
3. Mich für „nur“ einen Themenbereich und Ziel entscheiden:
Ein ganz simples Beispiel: Beim Kaffee nachhaltiger handeln, aber nicht ganz darauf verzichten.
4. Mich auf einen Schritt festlegen und ihn dann gehen:
Um beim Beispiel zu bleiben: Nur noch biologischen, fair gehandelten Kaffee kaufen. Die alte Filterkaffeemaschine verwenden oder eine French Press, denn die sind nachhaltiger.
5. Den nächsten Schritt überlegen und ihn dann gehen:
Hat man sich an eine Änderung gewöhnt und man setzt sie automatisch und ohne gefühlten Aufwand um, nimmt man sich den nächsten Schritt vor. Beobachten. Analysieren. Lösungen suchen. Entscheiden. Loslaufen.
Ein paar Anregungen für die ersten Schritte
- Beim Einkaufen versuchen, plastikreduziert einzukaufen. 30 Tipps für den Alltag gibt dieser Artikel.
- Ab sofort Innerorts mit dem Rad fahren.
- Auf Lebensmittel verzichten, die mit dem Flugzeug transportiert wurden. Welche das sind, können Sie hier nachlesen.
- Sich beim Kauf der nächsten Jeans / Pulli / Jacke etc. für eine nachhaltige und faire Alternative entscheiden. Mehr Infos gibt dieser Artikel.
- Beim Kauf von Schokolade auf Siegel und Zertifizierungen achten: Fairtrade, GEPA, Rainforest Alliance.
- Verzicht üben: Bei jeder Sache, die man kaufen möchte, vorher ganz bewusst überlegen, ob man sie wirklich braucht.
- Beim Kauf des nächsten Geschenkes darauf achten, dass es nachhaltig ist. Worauf man achten kann, erklärt dieser Artikel.
- Keine neuen Tüten mehr: Beim Einkaufen immer einen Rucksack oder eine eigene Taschen mitnehmen.
Artikelbild: Jake Hills, unsplash.com