Wir kochen, wir schnippeln und der Haufen an Küchenabfällen wächst. 82 Kilogramm Lebensmittel – vor allem Obst und Gemüse – landen im Müll, dabei sind zwei Drittel davon eigentlich noch essbar. Warum schneiden wir so viel weg? Immerhin verschwenden wir mit den Lebensmitteln auch Wasser und Energie. Vielleicht weil wir es nicht besser wissen. Weil es uns niemand gesagt hat. Weil die Reste offensichtlich wie Müll aussehen. Oder weil wir nicht wissen, was wir damit anfangen sollen. Das wird sich mit diesen Tipps zur Resteverwertung schnell ändern.
Lauch / Porree
Viele Leute glauben, man müsse die grünen Blätter beim Lauch wegschneiden. Das ist falsch! Gerade in diesem Teil stecken viele wertvolle Vitamine und Mineralien. Sie sind gut für das Immunsystem und schmecken außerdem lecker. Wer also nur den hellen Lauchstängel isst, wirft nicht nur die Hälfte des Gemüses in den Müll, sondern verliert auch noch einen wichtigen, gesunden Teil. Übrigens: Einfach putzen lässt sich der Lauch, wenn man ihn längs aufschneidet. So lassen sich die Schichten im Wasser besser von Erde befreien.
Brokkoli
Den Stiel bzw. Strunk kann man auf jeden Fall mitkochen und essen. Einfach in Scheiben schneiden, schälen und die holzigen Stellen wegschneiden. In kleine Würfel geschnitten kann der Stiel mit ins Essen. Und in der Brokkoli-Creme-Suppe ist es sowieso gar kein Problem und er fällt gar nicht weiter auf. Auch der Brokkoli-Stiel enthält wertvolle Vitamine, die man nicht wegwerfen sollte.
Blumenkohl
Was für Brokkoli gilt, gilt auch für Blumenkohl. Der Stiel ist kein Abfall!
Kartoffeln
Aus den Kartoffelschalen kann man ziemlich einfach eine Kartoffelchip-Variante herstellen: In einer Schüssel mit etwas Öl mischen, danach aufs Backblech und nach Lust und Laune würzen (Pfeffer, Salz, Paprika oder Rosmarin). Für etwa 10 – 15 Minuten in den Backofen bei 180 – 200 Grad. Wer hier ohne Vorheizen und mit der Restwärme des Backofens arbeitet, spart Strom und Geld.
Reste in die Suppe – Gemüse und Fleisch
Viele Gemüsereste lassen sich sehr gut zu einer Gemüsebrühe verkochen. Das gilt für Fenchel-, Sellerie- oder Kohlrabi-Blätter, Schalen von Zwiebeln und Karotten, Stiele von Brokkoli und Blumenkohl oder auch Wurzelteile, z. B. vom Lauch. Einfach sauber putzen und kochen. Aus dieser leckeren Basis lassen sich neben Suppen auch Soßen zubereiten. Außerdem können beim Fleisch die Reste, die weggeschnitten werden, als Suppe ausgekocht werden, z. B. bei Hühnchen oder dem Gänsebraten. Herz, Leber oder Magen sind reines Muskelfleisch und eignen sich sehr gut als Fleischbeilage in Suppen.
Karotten / Möhren
Das grüne Kraut wandert oft in die Biotonne. Dabei kann man es bedenkenlos essen. Es kann als Petersilienersatz herhalten, mit anderem Gemüse in die Gemüsebrühe wandern oder auch zu Pesto verarbeitet werden. Ein Rezept dazu zeigt dieses Video – das übrigens auch mit Radieschen- oder Rettich-Grün funktioniert:
Äpfel
Zum Backen werden Äpfel laut Rezept häufig geschält. Die Schalen müssen aber nicht in den Müll wandern, sondern können getrocknet und später als Apfeltee aufgebrüht werden. Natürlich müssen die Äpfel vorher ordentlich gewaschen werden. Auch als Salatzugabe oder im Müsli schmecken die Schalen gut.
Haltbarkeit abgelaufen? Nein! Auch hier werfen wir zu viel weg! Was es zu beachten gilt, zeigt unser Artikel zum Mindesthaltbarkeitsdatum.
Quellen: Greenpeace (2017): Studie: Jeder wirft 82 Kilo Lebensmittel weg – Sensibilität steigt. In: Online. Artikelfoto: Webvilla, unsplash.com
[…] Wir werfen beim Kochen oft mehr weg als wir müssten. Gerade bei Gemüse ist mehr essbar, als wir glauben. Das Grüne vom Lauch, der Strunk des Brokkolis oder das Karottengrün… Mehr Infos (inkl. Rezept) in unserem Artikel „Küchenabfälle? Das kann man doch essen!“ […]