CSR Unternehmen

Umweltschutz im Büro: Chef, mach’ mehr!

Nachhaltigkeit im Büro - Studie
Geschrieben von Leena

Müll trennen, Plastik vermeiden, Papier sparen oder Ökostrom: Zu Hause in den eigenen vier Wänden achten immer mehr Menschen auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit. In der Arbeit sieht es allerdings oft anders aus, wie eine Studie jetzt ergeben hat. 23,5% der Befragten gaben an, ihre Firma tue gar nichts für den Umweltschutz. 70% glauben, dass Klimaschutz keine Priorität für ihren Arbeitgeber hat. Dabei sind die Erwartungen der Mitarbeiter*innen klar: 84% wünschen sich mehr Umweltschutz von ihrer Firma. Es ist also Zeit für Unternehmen, mehr in Sachen Green Office und Corporate Social Responsibility (CSR) zu tun.

Weil sich scheinbar von selbst nicht viel tut, wollen 23% ihren Arbeitgeber ermutigen, sich mehr für Umweltschutz einzusetzen. Rund 10% dagegen sind pessimistisch. 133 von 1000 Befragten glauben, in ihrer Firma wird sich auf keinen Fall etwas ändern.

Recycling

Wir Deutschen sind Recyclingweltmeister. Allerdings nicht, wenn es ums Büro geht. Nur jedes dritte Unternehmen hat ein Abfallentsorgungssystem. Und nur jedes fünfte hat ein Umweltmanagementsystem. Das Schlusslicht ist dabei der öffentliche Sektor: 36% der Befragten sagten, ihr Arbeitgeber leiste keinen Beitrag zum Umweltschutz in Form eines Umweltmanagementsystems. Bei produzierendem Gewerbe und Industrie waren es im Gegensatz dazu nur 10%.

In 38% der Büros gibt es Recyclingpapier.

Nachhaltigkeit macht attraktiv

Nachhaltigkeit macht Arbeitgeber attraktiv. Fast die Hälfte der 1000 Befragten würde bei der Suche nach einem neuen Job auch prüfen, welche Haltung der neue Arbeitgeber zur Nachhaltigkeit hat. Erst dann würden sie sich auf eine neue Stelle bewerben. Fast ein Drittel der Befragten sagte: „Fehlender Respekt und Einsatz für Nachhaltigkeit durch den Arbeitgeber ist genauso schlimm wie Integration und Vielfalt am Arbeitsplatz zu ignorieren.“

Vorbehalte gegen Klimawandel

14% der Befragten stehen dem Thema Klimawandel skeptisch gegenüber. Sie gaben an, sie glaubten nicht an den vom Menschen verursachten Klimawandel.

Unterschiede zwischen Generationen

Die Studie zeigt einen Unterscheid zwischen den Generationen. In Bezug auf den Wissensstand und die Bereitschaft, Opfer für Nachhaltigkeit zu bringen.

  • Nur 4% der Arbeitnehmer aus der Generation Z (22 Jahre und jünger) glauben, dass der eigene Arbeitsplatz niemals grüner werden wird, bei den Baby Boomern (55 bis 73 Jahre), sind es 20 %, die schwarz statt grün sehen.
  • 93% der Generation Z sind der Meinung, ihr Arbeitgeber sollte mehr für den Umweltschutz tun, verglichen mit 75 % der Baby Boomer.
  • 38% der Generation Z glaubt, dass Wissen der Schlüssel zu einem grüneren Arbeitsplatz ist; bei den Baby Boomern teilen nur 24% diese Meinung.
  • Anhänger der Generation Z kompensieren ihren CO2-Fußabdruck dreimal so häufig wie Baby Boomer. Und das, obwohl Baby Boomern statistisch gesehen mehr Geld zur Verfügung steht.

Der eigene Beitrag macht’s

Ein Fazit der Studie ergab auch, dass ein Großteil der deutschen Arbeitnehmer*innen den eigenen Anteil am Klimawandel unterschätzt. Fast ein Drittel der Befragten glauben, dass sie die Umwelt nicht stark belasten. 27% gaben an, sie würden klimaneutral leben – dabei kompensieren nur 8% von ihnen aktuell ihren CO2-Fußabdruck.  Der Wille zur Nachhaltigkeit ist da. Drei von vier Befragten sicherten zu, die eigene Umweltbelastung in den kommenden 12 Monaten zu reduzieren. Das bezieht sich jedoch vor allem auf das Privatleben (62%).

Wollt ihr wissen, wie groß euer ökologischer Rucksack ist? Hier geht’s zum Ressourcen-Rechner.

Chef, so geht mehr Nachhaltigkeit!

Hebel gibt es genug. Kleine und große. Ein paar Anregungen haben geben unsere Artikel.

Hintergrund zur Studie: Durchgeführt wurde die Studie von Viking in Zusammenarbeit mit Dr. Michael Bilharz vom Umweltbundesamt (UBA) und dem Meinungsforschungsinstitut OnePoll. Es wurden 1000 deutsche Arbeitnehmer zum Status quo in puncto Umweltschutz im Büro befragt. Artikel auf Viking Blog ansehen.

Artikelfoto: unsplash.com / Josh Hild