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Mikroplastik: Gefahr für Trinkwasser, Meere und Umwelt

Geschrieben von Leena

Zahnpasta, Duschgel, Peeling: Viele Kosmetikprodukte, die wir täglich verwenden, beinhalten winzige Plastikstücke, so genanntes Mikroplastik, das über das Abwasser in die Umwelt gelangt. Untersuchungen haben bereits Mikroplastik in Trink- und Regenwasser nachgewiesen – und auch in Lebensmitteln wie Honig und Milch. Der Bund für Umwelt und Naturschutz ruft zum Handeln auf und hat eine Liste der Produkte veröffentlicht, die Mikroplastik enthalten.

Beim Auswaschen durch ein feines Sieb werden die mikroskopischen Kunststoffpalletts sichtbar. Was wie weißer Schaum wirkt, ist in Wirklichkeit Plastik. Im Labor zeigt sich: Das Perfect Clean Peeling von L’Oréal enthält 1,6% Plastik, das Creme-Peeling von Nivea sogar 5% und die Zahnpasta Pearls&Dents sogar 10%. Erschreckend, denn auf der Packung der Zahncreme wird sie mit dem Label von Öko-Test als “sehr gut” bewertet.

Durch das Abwasser gelangt das Plastik in die Kläranlagen, kann dort jedoch nicht gefiltert werden. Ein Teil gelangt direkt in die Umwelt, ins Trinkwasser und schließlich ins Meer. Der Teil, der sich im Klärschlamm absetzt, gelangt als Dünger auf die Felder und wird von Wind und Wetter bis in die Atmosphäre getragen. Plastik im Regenwasser ist die Folge, die jetzt wissenschaftlich nachgewiesen wurde.

Im Meer, dem Endlager für Plastik, fressen kleine Krebse das Mikroplastik und auch in den Mägen von Seehunden, Fischen und Muscheln wurde der Kunststoff nachgewiesen. Einmal im Organismus, kann es nicht mehr ausgeschieden werden und die Tiere verhungern mit vollem Magen. “Je kleiner das Plastik ist, desto größer das Risiko der Aufnahme und der Anzahl der Tiere, die es konsumiert”, warnt der BUND und nennt den Zustand der Meeresumwelt “besorgniserregend”.

Wir müssen sofort handeln!

Auch wenn die Hersteller, etwa Beiersdorf, versprechen, das Mikroplastik bis 2015 zu ersetzen, müssen Kunden im Sinne der Nachhaltigkeit sofort handeln und die umweltgefährdenden Produkte nicht mehr kaufen. Ein Blick auf die Inhaltsstoffe zeigt, ob Mikroplastik enthalten ist. Besonders häufig werden Polyethylen (PE) und Polypropylen (PP) verwendet.

Die vom BUND veröffentlichte Liste der Produkte, die Mikroplastik enthalten, findet ihr hier.

 

Ergänzung zum Artikel (21.Mai 2015):

Der BUND schreibt, viele Zahnpasta-Hersteller haben den Einsatz von Mikroplastik bei ihren Produkten mittlerweile beendet. Gesetzliche Regelungen zur Verwendung von Mikroplastik gibt es noch nicht, Anträge sind beim Bundestag jedoch bereits eingegangen.

 

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Artikelbild: morguefile.com

Bild: BUND

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