nachhaltig gefragt

Sieben Fragen an Pheline Roggan

© Joachim Gern
Geschrieben von Matthias

Das wir durch die Sendung „Joko & Klaas gegen ProSieben“ auf unseren nächsten Interview Partner stoßen würden, hätte vermutlich niemand vermutet. In einer der Folgen spielte Pheline für ProSieben und hatte dabei einen Anstecker an ihrem Shirt, der aussah wie das Logo von Extinction Rebellion. Also schnell mal das Internet gefragt und siehe da, Pheline setzt sich aktiv für mehr Nachhaltigkeit und eine enkeltauglichere Zukunft ein.

Also haben wir ihr mal unsere Fragen zum Thema geschickt und hier könnt ihr nun nachlesen, was Pheline geantwortet hat.


Was bedeutet für dich Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit bedeutet für mich, bei meinen heutigen Handlungen deren zukünftige und vor allem langfristige Auswirkungen zu berücksichtigen – so gut das möglich ist. Nachhaltigkeit ist ein fließendes Gleichgewicht, ein Handlungsprinzip bei dem derzeitige Bedürfnisse durch den Ressourcen-Verbrauch befriedigt werden, ohne dabei künftigen Generationen die Lebensgrundlage zu entziehen.

Also zu versuchen sich möglichst so zu verhalten, zu handeln, zu konsumieren etc., dass niemand anderes die Schäden ausbaden und den Müll aufsammeln muss.

© Daniel Kuck


Was tust du um nachhaltiger zu leben und wie (auf einer Skala von 1-10) bewertest du deine bisherigen Bemühungen?

Ich versuche mein Handeln zu hinterfragen, so wenig wie möglich Neues zu kaufen. Bei Nahrungsmitteln darauf zu achten, dass sie Bio, fair hergestellt und regional sind. Generell versuche ich gewohnte Muster zu durchbrechen und nachhaltigere Alternativen zu finden. Nicht so sehr bei meinen Bedürfnissen zu sein, sondern deren Auswirkungen auf die Welt in Betracht ziehen. Mich zu engagieren und Bewusstsein für die Thematik zu schaffen. Wirklich nachhaltig zu leben ist aber in unserem System nicht möglich, also würde ich mir eine 6 geben.


Wo siehst du noch eigenes Verbesserungspotential und was sind deine nächsten Nachhaltigkeits-Ziele?

Ich glaube, das Wichtigste ist, seine Stimme zu nutzen, zu merken, dass jeder etwas bewegen kann im Großen, wie im Kleinen. Ich möchte weiter in Aktion bleiben, mit den Changemakern die Filmbranche nachhaltiger gestalten (Ziel: Klimaneutralität) und

in diesem Jahr ist das wichtigste Nachhaltigkeitsziel, dass wir eine Regierung wählen die Verantwortung für die nächsten Generationen übernimmt und konsequente 1,5 Grad Politik ausübt.


Welchen Tipp hast du in Sachen nachhaltiger Lebensweise für unsere Leser?

Sich mit anderen darüber auszutauschen, was man tun und wie man leben kann. Versuchen, alte Gewohnheiten zu überdenken und neue nachhaltigere Methoden auszuprobieren. Nicht verzweifeln (auch wenn es oft schwierig ist), weil man das Gefühl hat, dass alles zu spät ist und man als Einzelne*r eh nichts ändern kann. Es gibt sehr viele Menschen, die aktiv versuchen diese Welt nachhaltig zu gestalten und etwas zu ändern! Das merkt man z.B. sehr eindrucksvoll, wenn man an Demonstrationen teilnimmt. Ansonsten kann ich nur empfehlen, Ökostrom zu beziehen, kein Fleisch aus Massentierhaltung zu essen und vielleicht mal vegan zu kochen, Fahrrad und Bahn zu fahren, Secondhand Plattformen zu nutzen statt neue Sachen zu kaufen, zu einer nachhaltigen Bank zu wechseln und bevor man etwas Neues kauft, sich immer wieder zu fragen: brauche ich das wirklich?


Welchen Wunsch hättest du an die Politik?

Sehr viele! Vor allem einen konkreten Plan zur Einhaltung des 1,5 Grad Ziels und diesen auch durchzusetzen.


Welche Vorbilder, welches Vorbild hast du – und warum?

Ich habe ganz viele Vorbilder für die unterschiedlichsten Dinge. Meine Freunde haben eigentlich alle mindestens eine bewundernswerte Eigenschaft. Greta Thunberg finde ich auch wirklich beeindruckend und

meine Oma weil sie sehr zufrieden war, obwohl sie alle Dinge die wir für selbstverständlich und unentbehrlich halten, wie z.B. eine Waschmaschine bei 3 Kindern, 2x im Jahr in den Urlaub fliegen, jeden Tag Fleisch, Mango, Erdbeeren und Avocados essen zu können etc. nie gebraucht hat um ein gutes Leben zu haben.


Welche Organisationen unterstützt du?

Changemakers.film, FFF, Plan International, SOS Mediterranee, XR, German Zero..die Klimagerechtigkeits Bewegung insgesamt. Ich glaube, wir brauchen ein Movement of Movements nur zusammen können wir wirklich was bewegen!


Pheline Roggan – Mai 2021

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Titelbild by Matt Botsford on Unsplash
Künstlerbild © Joachim Gern