Lebensweise

Klimaschonend Heizen – 10 Tipps für weniger CO2 und Kosten

Geschrieben von Gast

Gastbeitrag von www.co2online.de

 

84 Prozent des Energieverbrauchs im Haushalt gehen auf das Konto von Heizung und Warmwasser. Durchschnittlich fast 800 Euro werden dafür pro Jahr fällig. Wer seinen CO2-Fußabdruck verkleinern und seine Nebenkosten senken will, findet hier viele Ansatzpunkte. Wir stellen die 10 wirksamsten Maßnahmen vor, die Energie und Geld sparen.

 

1. Elektronische Heizkörperthermostate

Wer morgens und beim nach Hause kommen nicht frieren möchte, lässt die Heizung durchlaufen. Effizient ist das nicht und sorgt zudem für explodierende Heizkosten. Besser geht das mit programmierbaren Thermostatventilen: Mit Hilfe den schlauen Helfern könnt ihr genau einstellen, zu welchen Zeiten die Heizung hoch- und wieder herunterfahren soll. Das spart bis zu zehn Prozent Heizenergie – ganz ohne Komforteinbußen. In einer 70-Quadratmeter-Wohnung mit sechs Heizkörpern und 15 Jahre alten Thermostaten lassen sich so die CO2-Emissionen um rund 270 kg pro Jahr senken. Sechs neue Thermostate kosten etwa 60 Euro. Bei Heizkosteneinsparungen von etwa 65 Euro pro Jahr lohnt sich die Investition daher schon im ersten Jahr.

 

2. Heizkörper entlüften

Gluckernde Heizungen, die nicht richtig oder nur stellenweise warm werden, sind ein Anzeichen für Luft im Heizkörper. Das ist nicht nur lästig, sondern verschwendet auch unnötig Energie. Entlüften geht ganz einfach und spart bis zu 35 Euro im Jahr. Dadurch entstehen außerdem rund 140 kg weniger CO2. Eine bebilderte Anleitung findet ihr hier. Kostenpunkt: Nada.

 

3. Raumtemperatur um 1 Grad senken

Ob es im Wohnzimmer 20 oder 21 Grad warm ist, fällt den meisten kaum auf. Ein Grad kühlere Zimmertemperatur bedeutet aber satte 6 Prozent weniger Heizenergie. Ein Grad weniger in einer 70-Quadratmeter-Wohnung verursacht im Schnitt 160 kg weniger CO2-Emissionen und spart zudem 40 Euro Heizkosten. Als Faustregel für die optimale Raumtemperatur gilt: 20 Grad im Wohnzimmer, 18 bis 20 Grad in der Küche, 23 Grad im Badezimmer und 16 bis 18 Grad im Schlafzimmer. Mit einem programmierbaren Thermostat lässt sich die Temperatur gradgenau einstellen. Bei analogen Thermostaten hilft unsere Infografik, die richtige Einstellung zu finden. Übrigens: Eine voll aufgedrehten Heizung heizt nicht schneller, sondern einfach länger – bis zur eingestellten Temperatur. Lieber die Heizung direkt auf Stufe 3 stellen und ein bisschen Geduld aufbringen, bis es warm ist.

 

4. Richtig lüften

Noch ein Tipp, der nichts kostet und viel bringt: Stoßlüften statt Fenster dauerhaft zu kippen senkt den Energieverbrauch erheblich. Denn beim Stoßlüften wird die Luft im Raum schnell und effektiv ausgetauscht, ohne dass die Wände auskühlen. In einer 70-Quadratmeter-Wohnung sorgt richtiges Lüften für etwa 335 kg weniger CO2-Ausstoß pro Jahr und 85 Euro weniger Heizkosten. Ganz wichtig: Heizung ausschalten, bevor ihr die Fenster öffnet! Wie viel Lüften ideal ist, lest ihr hier nach.

 

5. Fenster abdichten

Bei euch zieht’s wie Hechtsuppe? Das ist nicht nur schlecht fürs Wohlbefinden, sondern auch fürs Klima und das Konto. Damit ihr nicht wort-wörtlich zum Fenster hinaus heizt, könnt ihr undichte Fenster schnell mit Dichtungsband nachträglich isolieren. Kostenpunkt für 5 Fenster: circa 15 Euro. Einsparpotenzial: 130 kg CO2 und 35 Euro pro Jahr. Ein How-to mit Bildern findet ihr hier.

 

6. Vorhänge, Rollos und Jalousien schließen

Auch dichte Fenster geben Wärme nach außen ab. Vorhänge, Rolls und Jalousien bilden eine zusätzliche Isolationsschicht. Haltet sie daher nachts geschlossen und vermeidet so jährlich rund 25 kg CO2.

 

7. Sparduschkopf nutzen

Wie viel Liter Wasser verbraucht eine Dusche? Bei einem regulären Duschkopf, durch den pro Minute bis zu 14 Liter Wasser rauschen, kommen bei einer mittellangen Dusche rund 84 Liter Wasser zusammen. Aufs Jahr gerechnet entstehen dabei pro Person rund 430 kg CO2 und Heiz- und Wasserkosten von über 100 Euro. Ein Sparduschkopf kommt mit der Hälfte davon aus. Er mischt Luft in den Wasserstrahl, sodass bei gleichem Duscherlebnis weniger Wasser verbraucht wird. Wie du herausfindest, ob dein Duschkopf zu viel Wasser verbraucht? Ganz einfach: Duschkopf in einen 10-Liter-Eimer hängen, Wasser aufdrehen und eine Minute laufen lassen. Läuft der Eimer über oder ist fast voll, ist ein Austausch sinnvoll. Sparduschköpfe gibt es bereits ab 20 Euro. Die Investition macht sich in wenigen Monaten bezahlt – je mehr Personen im Haushalt, desto schneller.

 

8. Durchflussbegrenzer einbauen

Nicht nur Duschköpfe, auch Wasserhähne können auf Diät gesetzt werden. Ein Durchflussbegrenzer lässt sich ganz easy mit einer Zange einbauen und reduziert den Wasserverbrauch um rund die Hälfte.

 

9. Duschen statt baden

120 Liter fasst die durchschnittliche Badewanne. Das ist drei Mal so viel, wie man beim Duschen mit einem Sparduschkopf verbraucht. Wer ein Mal wöchentlich auf ein Vollbad verzichtet und stattdessen duscht, verursacht pro Jahr rund 70 kg weniger CO2 und spart 20 Euro für Heizenergie und Wasser.

 

10. Mit kaltem Wasser Hände waschen

Ist warmes Wasser angenehmer beim Händewaschen? Vielleicht. Notwendig für die Hygiene ist es nicht. Wer saubere Hände möchte, ist mit kaltem Wasser und Seife gut bedient. Ein Zwei-Personen-Haushalt spart damit im Jahr 25 Euro Heizkosten und vermeidet 70 kg CO2.

 

Artikelbild: Bernard Hermant on Unsplash