Beim Thema Tierschutz sollten alle Tiere gleichermaßen von der Menschheit geschützt werden. Dennoch gibt es einige Tierarten, die einen besonderen Schutz bedürfen. Sie sind beispielsweise stark gefährdet oder bereits vom Aussterben bedroht. Wir möchten uns an dieser Stelle den Insekten widmen, die es leider bereits auf die rote Liste geschafft haben. Dazu zählen unter anderem der Hirschkäfer oder auch viele Bienen- oder Hornissenarten. In diesem Artikel listen wir die bedrohten und geschützten Insekten auf – mit Foto, soweit möglich.
Übersicht des Inhalts:
- Warum sind Insekten so wichtig?
- Diese Insekten stehen unter Artenschutz: Übersicht der Schmetterlinge, Käfer, Libellen, Haut- & Netzflügler, Fang- & Springschrecken, Spinnentiere
- Daran erkennen Sie die geschützten Insekten
- Der Schutz bedrohter Insekten
Warum sind Insekten so wichtig?
Für unser Ökosystem sind Insekten in vielerlei Hinsicht wichtig. Sie sorgen für die Bestäubung, damit sich Pflanzen vermehren können, was wiederum unserer eigenen Nahrungsversorgung zugutekommt. Nicht nur Bienen sorgen für die Bestäubung, sondern auch Fliegen, Schmetterlinge, Käfer und Wespen. Diese Bestäubung ist für den Erhalt der Wildpflanzen lebensnotwendig – aber auch für den Obst- und Gemüseanbau und Ackerkulturpflanzen, wie Sonnenblumen oder Raps.
Gleichzeitig sind Insekten Nahrungsquelle für andere Tiere: für Vögel, Amphibien, Reptilien und auch Säugetiere – z. B. Igel, Spitzmäuse, Fledermäuse – aber auch wiederum für andere Insekten.
Einige Insekten helfen bei der Bildung von Humus oder nutzen tierische Exkremente als Nahrung, sodass zusätzlich der Boden gedüngt wird.
Diese Insekten stehen unter Artenschutz
In der Anlage 1 der Bundesartenschutzverordnung sind die Insekten gelistet, die derzeit in Deutschland unter einem besonderen Artenschutz stehen. Dabei sind die Insekten in besonders und streng geschützte Arten unterteilt.
Schmetterlinge
- Besonders geschützt: z.B. Grünwidderchen, Perlmuttfalter, Dickkopffalter und Gelblinge
- Streng geschützt: z.B. Malveneule, Schwarzer Bär, Bruchweidenkarmin und Pappelglucke
Käfer
- Besonders geschützt: z.B. Prachtkäfer, Puppenräuber, Laufkäfer und Bockkäfer
- Streng geschützt: z.B. Kurzschröter, Körnerbock, Großer Goldkäfer, Hirschkäfer und Purpurbock
Libellen
- Besonders geschützt: z.B. Syrische Kurzlibelle und Syrische Prachtlibelle ( Wikipedia-Artikel zu Prachtlibellen)
- Streng geschützt: z.B. Alpen-Mosaikjungfer, Scharlachlibelle, Zwerglibelle und Östlicher Blaupfeil
Haut- und Netzflügler
- Besonders geschützt: z.B. Ameisenjungfern, Bienen, Hummeln, Knopfhornwespen, Kreiselwespen, Rote Waldameise und Hornisse
- Streng geschützt: z.B. Panther-Ameisenjungfer und Langfühleriger Schmetterlingshaft
Fang- und Springschrecken
- Besonders geschützt: z.B. Gottesanbeterin und Blauflügelige Sandschrecke
- Streng geschützt: z.B. Östliche Grille, Grüne Strandschrecke und Große Höckerschrecke
Spinnentiere
- Besonders geschützt: z.B. Gerandete Jagdspinne, Rote Röhrenspinne
- Streng geschützt: z.B. Flussuferwolfsspinne, Gerandete Wasserspinne und Goldaugenspringspinne
Daran erkennen Sie die geschützten Insekten
Die vielen Namen kennt wohl kaum jemand auswendig und selbst wenn, wäre es trotzdem schwer, die kleinen Tiere auch zu erkennen. Da viele eher seltene Insekten auch optische Merkmale haben, ist es sinnvoll, diese optischen Merkmale zu erkennen. Dadurch wissen Bewohner jederzeit, wann sich unter Umständen ein vom Aussterben bedrohtes Tierchen auf das eigene Grundstück verirrt hat.
Die geschützten Insekten zu erkennen ist aber nicht nur für die Tiere selbst hilfreich, sondern auch für den eigenen Geldbeutel. Das Töten oder Verletzen der geschützten Tierarten steht unter Strafe und kann je nach Bundesland in Deutschland bis zu 65.000 Euro Strafe nach sich ziehen.
Der Schutz bedrohter Insekten
Obwohl vielleicht die genaue Zuordnung der einzelnen Art nicht einfach erscheint, so können sich Menschen dennoch an der groben Klassifizierung orientieren. Heimische Bienen und Hummeln sind beispielsweise streng geschützt. Diese Tierchen lassen sich leicht erkennen. Die Gottesanbeterin gehört zu den Fangschrecken und ist als großes grünes Insekt ebenfalls leicht zu erkennen.
Bei den Käfern gibt es unzählige Arten, doch auch hier sind die bedrohten Arten ebenfalls häufig durch optische Highlights zu erkennen. Ein Beispiel ist der Goldkäfer, der durch seine glänzende grüne Färbung auffällt.
Wer die gefährdeten Insekten und ihre optischen Merkmale kennt, kann den Naturschutz noch besser durchführen. Generell sei aber gesagt, dass alle Arten von Tiere geschützt sein sollten und das Töten oder Verletzen von Tieren grundlegend ein No-Go sein sollte, ganz gleich, welchen Gefährdungsstatus ein Tier hat.
Übrigens: Nicht nur das bewusste Töten oder Verletzen der bedrohten Tierarten sorgt dafür, dass bestimmte Gattungen aussterben. Auch umliegende Situationen bedrohen die Tiere. Am Beispiel des Hirschkäfers sind laut des Bundesamtes für Naturschutz vor allem Gründe in der Natur anzuführen, weshalb der Käfer vom Aussterben bedroht ist. Es werden immer mehr Altbäume gefällt und es gibt demnach weniger Tot- und Altholz in den Wäldern. Das führt dazu, dass dem Käfer ein wichtiger Lebensraum fehlt.
Weitere Informationen finden Sie im kostenfreien Ratgeber unter https://www.bussgeldkatalog.org/tierschutz-insekten/.
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Quellen:
https://www.bmu.de/faq/warum-sind-insekten-besonders-wichtig; Artikelbild: Clement Falize (Unsplash); Bildquellen (in Reihenfolge; Pixabay): Gartenredakteurin, Antranias, cocoparisienne, Anemone123, Milas, wal_172619, Leeyoungku, Mylene2401, Delia Giandeini (unsplash), Myriams-Fotos, 7854, LubosHouska, nidan