Klimawandel Privatpersonen

Luna, Waldi und Hansi: So viel CO2 verursachen Haustiere

Geschrieben von Leena

Haustiere bereichern unser Leben, sind aber für die Umwelt nicht wirklich gut. Das haben die Experten von ClimatePartner und utopia.de festgestellt. Denn nimmt man das Haustierleben einmal genau unter die Lupe, fällt auf, wie viel CO2 die kleinen Lieblinge verursachen (siehe Infografik). Am stärksten schlagen dabei die Fleischfresser Katze und Hund auf die Klimabilanz: Durch die Produktion des Industriefutters und die Verpackungsherstellung entstehen in Deutschland jährlich große Mengen Kohlenstoffdioxid (CO2). Das Gute: Tierbesitzer können einiges tun, um nachhaltiger zu handeln.

Die durchschnittliche Vier-Kilo-Katze kommt in der Hochrechung auf insgesamt 2200 kg Kohlenstoffdioxid im Jahr. Das entspricht einem durchschnittlichen Kleinwagen mit 6 Litern Verbrauch und rund 16.000 gefahrenen Kilometern pro Jahr. Die Zahl entsteht neben dem Futter durch Müll und Reinigungsaufwand: Etwa 370 leere Dosen, 15 Trockenpackungen, viele Leckerli-Schachteln, rund 700 Liter Katzenstreu und 600 Liter Wasser, um das Katzenklo sauber zu machen.
Was man tun kann:
Auf Bio-Futter ausweichen und auf umweltfreundlichere Verpackungen achten, das Katzenklo mit Kaltwasser reinigen und Öko-Katzenstreu kaufen, das kompostierbar ist. Überhaupt verwenden die meisten Besitzer zu viel Streu: eine Schicht von maximal fünf Zentimetern ist völlig ausreichend.

Selbst ein kleiner Hund hat einen großen Öko-Fußabdruck: Rund 1800 Kilogramm CO2 produziert er pro Jahr. Das fleischhaltige Futter nimmt hier den größten Teil ein. Weiter lassen sich 375 leere Dosen, 36 Trockenfutterschachteln und etwa 300 Plastiktüten für die Hinterlassenschaften des typischen Stadthundes zählen. Überträgt man diese Zahlen auf einen Schäferhund, reicht ein Kleinwagen als Vergleichsgröße nicht mehr aus.
Was man tun kann:
Auf Bio-Futter oder Bio-Frischkost umsteigen. Auch wer genauer auf die Futterverpackungen achtet, kann CO2 reduzieren und von Aludosen auf recyclebare Pappkartons umschwenken.

Ein 500-Liter-Aquarium mit 100 Zierfischen kommen auf rund 950 kg CO2 pro Jahr. Futter und Verpackungsmüll schlagen hier nicht so sehr zu Buche, dagegen ist der Energieverbrauch durch Wasser, Heizung, Licht und Pumpe sehr hoch. Besonders offene Aquarien sind Stromfresser durch die zusätzliche Heizleistung.
Was man tun kann:
Energiesparlampen verwenden und das Becken abdecken. Auch die Wahl der Fische kann viel beeinflussen. Welse oder Schmerlen fressen Algen und verzögern das Saubermachen. Wer noch mehr Energie einsparen will, kann auf Kaltwasserfische wechseln und sich die Beckenheizung sparen. Kardinalfische, Guppys oder Zebrabärblinge sind hübsch anzusehen und fühlen sich auch bei 18 bis 20 Grad Zimmertemperatur wohl.

Meerschweinchen produzieren vor allem Müll: 28 Plastiktüten pro Jahr, die 50 Kilo Streu und 12 Kilo Heu kommen in die Biotonne. Zusammengerechnet mit den 14 kg Körnerfutter und den 15 Litern Kaltwasser für die Käfigreinigung kommt der Nager damit auf einen Jahresdurchschnitt von rund 80 kg CO2.
Was man tun kann:
Wer einen Garten hat, kann sein Meerschweinchen fast klimaneutral halten. Dort wachsen viele Kräuter und Pflanzen, statt Heu kann selbst Gras getrocknet werden und statt Leckerlis vom Zoohändler kann man auf anderes Obst oder Gemüse umsteigen.

Der Kanarienvogel ist der Sieger beim Klimatest. Er pickt lediglich sechs Kilo Körner und 24 Futterkolben pro Jahr und kommt damit auf 12 Plastiktüten und 12 Futterkartons. Die 15 Kilo Vogelsand landen im Biomüll, 1560 Liter Wasser pro Jahr braucht der Besitzer, um den Käfig auszuspülen. Gesamtsumme: 28 kg CO2.
Was man tun kann:
Grünzeug aus dem Garten wie Salat, Karotten oder Äpfel sind eine gute Alternative zum Industriefutter. Wer keinen Garten hat, kann Kräuter auf der Fensterbank ziehen. Außerdem kann man den Käfig mit einem nassen Lappen sauber wischen und spart damit Wasser.

Hier zeigt sich, dass Tierbesitzer durch kleine Veränderungen oft schon viel CO2 einsparen können. Wer seinen Liebling ganz klimaneutral halten will, kann als Ausgleich z. B. Bäume pflanzen. Der CO2-Rechner zeigt, dass für Katze und Dackel vier Bäume, für Fische zwei und für das Meerschweinchen und den Wellensittich ein Baum pro Jahr nötig sind. Wer darüber nachdenkt, sich ein Haustier anzuschaffen, sich auch Gedanken darüber machen, woher es stammt. Einen Hund oder eine Katze aus dem Tierheim zu holen ist in Bezug auf CO2 sicherlich vernünftiger als auf den nächsten Wurf vom Züchter zu warten.

Artikelbild: picjumbo.com

Grafik: nachhaltig-sein.info

4 Kommentare