Wissen, was auf den Tisch kommt

Unsere Meere sind überfischt. Wenn unsere Kinder auch noch Fisch essen sollen (und das wollen sie sicherlich), dann müssen wir heute darauf achten, dass wir weniger Fisch essen und, wenn wir doch mal Fisch essen, wissen, welcher Fisch es ist und wie dieser gefangen wurde. Für letzteres – den Fischkauf im Supermarkt – dient das MSC-Siegel als Orientierung bzw. Maßstab für nachhaltige Fischerei.

 

Nachhaltige Fischerei

MSC LogoDer MSC (Marine Stewardship Council) ist das weltweit anerkannteste Zertifizierungsprogramm für nachhaltige Wildfischereien. Grundlage ist ein Kriterienkatalog mit 28 Leistungsindikatoren, den der MSC gemeinsam mit über 200 weltweit tätigen Experten aus Wissenschaft, Fischerei und Umweltschutz entwickelt hat. Die Bewertung berücksichtigt die drei Bereiche „Gesunde Größe des Fischbestandes“, „Erhalt des Ökosystems“ und „Effektives Fischereimanagement“. Um MSC-zertifiziert zu werden, muss eine Fischerei in jedem der drei genannten Bereiche einen Durchschnitt von mindestens 80 Punkten erhalten, das entspricht einer optimalen Nachhaltigkeit. Die Bewertung der Fischereien erfolgt durch einen unabhängigen Zertifizierer. Hier gibt es Details zum MSC-Umweltstandard und zum MSC-Bewertungsprozess.

 

Bedeutung der Rückverfolgbarkeit von Fischprodukten

MSC Vergleich Kabeljau Pangasius

Preisunterschied Kabeljau vs. Pangasius © MSC, C. Streeter

Der Weg eines Fisches von einer nachhaltigen Fischerei bis zum Konsumenten muss überprüfbar sein. So ist neben der nachhaltigen Fischerei die Rückverfolgbarkeit der verarbeiteten Fische bzw. Produkte ein wichtiges Thema. Dies zeigen die jüngsten Lebensmittelkontrollen der Europäischen Union: 11% der in Deutschland getesteten Fischprodukte waren falsch gekennzeichnet. Im weltweiten Vergleich ist das ein guter Wert: Eine andere Studie geht davon aus, dass weltweit bis zu 30% des verkauften Fisches falsch gekennzeichnet ist.

 

Drin ist, was drauf steht

MSC DNA Studie 2015_KarteVor diesem Hintergrund und im Sinne der Transparenz hat der MSC die Firma Wildlife DNA Forensic Unit der Science and Advice for Scottish Agriculture (SASA), mit einer DNA-Studie beauftragt, um die Rückverfolgbarkeit der MSC-zertifizierten Produkte zu analysieren: 99,6% aller Produkte mit MSC-Siegel sind korrekt gekennzeichnet.

Nur ein einziges von 256 Produkten war falsch. Die als „Südliche Pazifische Scholle“ gekennzeichnete Probe, enthielt „Nördliche Pazifische Scholle“. Beide Arten sind einander sehr ähnlich und beide sind MSC-zertifiziert erhältlich.

Die strengen Anforderungen und Kontrollen, die der MSC nicht nur den zertifizierten Fischereien auferlegt, sondern auch all jenen, die den Fisch später transportieren, verarbeiten oder verkaufen, zeigen also Wirkung.

Für uns Verbraucher gilt: Wenn wir MSC-zertifizierte Fischprodukte kaufen, wissen wir zum einen, was auf den Tisch kommt und belohnen zum anderen verantwortungsvolle Fischereien und deren Beitrag zum Schutz unserer Meere. Hier geht es zur Produkt-Übersicht.

 

Nachfolgend das passende Video zum Thema Rückverfolgbarkeit von Fischprodukten. Weitere Informationen finden sich auf bei Facebook und Twitter.

 

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Artikelbild: Unsplash, Nick Karvounis